Radwege sind Scheiße
Mal wieder stellvertretend für gleichlautende Meldungen der letzten Wochen – und weil diese hier besonders deutlich formuliert ist: 18.08.2008 | 10:21 Uhr | POL-MI: Radfahrer erleidet bei Unfall leichte Verletzungen
Bad Oeynhausen (ots) – Am Sonntag, gegen 17.05 Uhr, befuhren ein 42-jähriger Autofahrer und ein 39-jähriger Fahrradfahrer die Steinstraße in Fahrtrichtung Königstraße. Der PKW benutzte den rechten Fahrstreifen, der Radler war auf dem rechtsseitigen Radweg unterwegs.
Als der 42-Jährige mit seinem Golf nach rechts auf sein Grundstück abbog, kollidierte er mit dem rechts neben ihm fahrenden Radler, woraufhin dieser stürzte und sich dabei leicht verletzte. Trotzdem mit schöner Regelmäßigkeit Radfahrer auf diesen unseligen Sonderstreifen von Autos umgefahren werden, wird man hier in der Stadt nicht müde, weitere dieser gefährlichen Verkehrstrennungen zu bauen. Ist es eigentlich schwierig für eine Verwaltung zu lernen? Ist „Erkenntnis“ ein verbotenes Wort? Darf man aus Fehlern nicht lernen? Im vergangen Jahr sind 13% weniger Menschen bei Fahrradunfällen getötet worden, als im Vorjahr. Fahrradfahren ist sicher. Warum muß man dann die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken durch Radwege künstlich erhöhen?
Derzeit liegt der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen seit Jahren bei ca. 10% … Tendenz allerdings steigend. Und es gehören keine hellseherischen Fähigkeiten dazu, vorher zu sagen, dass bei den Spritpreisen diese Tendenz deutlich nach oben zeigt. Das sind dann alles Leute, die bisher ein „Ruddy Dax“ Fahrrad für ein High-Tech Gerät hielten. Wenn die alle auf einen schmalen Radweg zusammen mit Fußgängern gesperrt werden und die verbleibenden Autofahrer, die die sich den Sprit noch leisten können und in entsprechend großen Autos sitzen, sich über die freien Straßen freuen und noch schneller fahren als jetzt schon. Nun, ich predige seit Jahren: Guckt euch an, wo die Fahrradunfälle passieren!
Mehr Radwege bei gesteigertem Radverkehrsaufkommen bedeutet unweigerlich eins: tote und verletzte Fahrradfahrer. Liebe zukünftigen Radfahrer, benutzt die Fahrbahn! Dort seid ihr sicher, dort werdet ihr gesehen. Achtet auch auf euch, wenn ihr jetzt noch im Auto sitzt. Ihr guckt nicht, wer auf dem Rad-/Gehweg unterwegs ist. Ihr biegt einfach ab und dann passiert das, was die Polizei in der Nachricht oben meldet. Wäre der Radfahrer auf der Fahrbahn unterwegs gewesen, hätte der 42jährige Autofahrer ihn gesehen, sich fürchterlich aufgeregt dass er erst ein paar Sekunden später in die Einfahrt einbiegen konnte, aber er hätte den Radfahrer nicht umgefahren. Begriffen?
Umdenken ist schwierig, ich weiß.
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