Single-SignOn

Wie sieht es denn auf einem normalen Schreibtisch aus? Massenhaft Zettel, Stifte und Akten. Unter der Schreibtischunterlage die Muster und Notizen, die schon so lange dort liegen, dass die Druckerschwärze an der Auflage haftet und so lustige Schatten an der Schrift bildet, wenn man die Auflage nur ein paar Millimeter hin und her bewegt. Zwischen all diesem Papierkram liegt meist ein kleiner, mehrfach gefalteter Zettel mit den Passwörtern. Manchmal liegt er auch in der obersten dünnen Stiftschublade im Rollcontainer unter dem Schreibtisch, mit etwas Glück im Portemonnaie.

Aber irgendwo hat sich Otto Normaluser seine Passwörter notiert. Für all seine Programme … was weiß ich. Ganz schön nervig, wenn man die alle unterschiedlich hält und einzeln pflegt. Also wird sehr wahrscheinlich jeder in jedem Programm das gleiche Passwort haben. Nicht besonders sicher, aber immerhin muß man es noch eingeben.

So, und nun kommen Leute daher und predigen „Single-SignOn“. Hä? Es ist schon irgendwie unsicher, sich viele verschiedene Passwörter auf einen Zettel zu schreiben. Noch bequemer fragwürdiger ist es, dies auf ein Passwort für alle Programme zu reduzieren – aber wenigstens immer noch separat anzumelden. Aber das ist doch alles immer noch viel, viel besser, als von vornherein nur noch *einen* Login mit einem Passwort für alle sicherheitsrelevanten Zugänge zu haben. Denn machen wir uns nichts vor, dass Wort steht wieder unter der Schreibtischunterlage! Und musste ein potenzieller Social-Hacker vorher zumindest noch rumprobieren, ob er mit diesem Passwort wirklich überall reinkommt, hat er mit Single-SignOn endlich freie Bahn. Hervorragend!

Wozu brauche ich also Single-SignOn? Wikipedia listet die Vor- und Nachteile nicht ganz so flapsig, sagt aber das Gleiche (freut mich, dass ich da nicht daneben liege ;-) Nur das mit der Sicherheit stimmt in dem Artikel ganz sicher nicht.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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