Final Fantasy

dpa-Meldung vom 17.01.2007 16:42 Uhr – … Demnach verlangten die beiden Angreifer von dem 46-jährigen Familienvater Unterwerfungsgesten, bevor sie auf den niederknienden Mann 66 Mal einstachen und ihn umbrachten. Solche Szenen gebe es auch in einem Computer-Spiel wie in einem dazugehörigen Gewalt-Video …

Natürlich, ein Gewaltvideo ist wieder mal Schuld. Konkreter wird die Süddeutsche und nennt den Titel des Films

Süddeutsche vom 18.01.2007 – … Unmittelbar vor der Bluttat von Tessin mit zwei Toten haben die beiden 17-Jährigen das Gewaltvideo „Final Fantasy“ angeschaut … Die Hinweise verdichten sich den Erkenntnissen nach, dass sich die beiden 17-Jährigen bei ihrer Tat von „Final Fantasy“ leiten ließen, von dem es auch eine Computerspiel-Variante gibt …

Der „Final Fantasy“ Film, der so blutrünstig ist, dass ihn Pro7 ungekürzt zu bester Sendezeit im Fernsehen brachte? Der wirklich so schlimme Szenen enthält, dass die Spanier ihn ihren Kinder unter 7 Jahren nicht zeigen wollen? Vor allen Dingen kann ich mich nicht an eine einzige zu dem Mord passende Szene in dem Film erinnern!

Liebe Freunde der schreibenden Zunft, wenn ihr nicht sicher seid, worüber ihr berichtet, ist es dann zuviel verlangt einmal kurz zu recherchieren, bevor ihr solchen Blödsinn unreflektiert von irgendwelchen Pressemeldungen abpinnt?

Im übrigen wurde der Film gemacht, nachdem die Computerspiel-Reihe so überaus erfolgreich war. Richtig heißt es also “ … von „Final Fantasy“ leiten ließen, einer Computerspiel-Verfilmung …“. Natürlich ist das nur eine Marginalie, zeigt aber doch, dass die Verantwortlichen dort nun wirklich nicht wissen, wovon sie berichten. Nicht auszudenken, was wäre, wenn dies auf alle Themenbereiche einer Zeitung zutreffen würde.

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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