50 Tacken für 80 Minuten
Gut, dass ist kein berauschender Stundenlohn. Aber wenn man dafür nur rumliegen muß, in Zeitschriften blättert und Kaffee schlürft, erscheint es mir angemessen. War für mich heute das erste Mal, dass ich das gemacht habe und es hat gar nicht weh getan. Ehrlich gesagt ist Thrombozyten spenden sogar angenehmer als Blut spenden. Es entfällt nämliche der grausame Stich in die Fingerkuppe, nach dem ich einen halben Tag lang nicht ordentlich tippen kann und der in etwa so schmerzhaft ist, wie das Abrutschen von der Pedale bei einem Herrenrad.
Der einzig einschränkende Faktor ist die Zeit. Zwei Stunden muß man insgesamt mit Anfahrt und allem PiPaPo einrechnen. Und da diese speziellen Spenden wohl nur morgens gemacht werden, ist das dann Arbeitszeit. Wohl dem, der gleiten kann. Und man kann alle 2 Wochen ablassen. Ich hätte gedacht, dass bei diesen Konditionen den Blutspendediensten die Türen eingerannt werden. Aber von den 5 Liegen waren heute morgen nur 3 belegt und es liegen neuerdings sogar Flyer aus, dass dort noch dringend Spender gesucht werden. Kann ich echt nicht verstehen. Das ist doch schnelles, einfaches Geld. Und – das soll nicht ganz außer Acht gelassen werden – man hilft anderen damit!
Soviele chronisch Kranke kann’s doch gar nicht geben, dass bei sowas ein Mangel herrscht. Hinter 50 Cent Rabatt wird hergehechelt und kilometerlange Umwege in Kauf genommen. Aber wenn man sich auf diese Art einen Vorteil verschaffen kann, passen die Meisten. Warum ist das so? Einmal Thrombozyten gespendet sind doch immerhin 10 Kinobesuche, 2 neue DVDs, einmal richtig schick Essen gehen, 2 DVD Player, ein (halber … öhm) Tank voll Benzin, 10 Fleecejacken von C&A oder eine 2/3 Familienjahreskarte für den Zoo in Osnabrück! Und das alle 2 Wochen! Und kostenlose Untersuchungen gibt’s auch noch gratis …
Habt ihr’s alle so dicke?!
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