TV-Total vom 07.12.2006
Durch einen glücklichen Umstand sind wir an Karten gekommen. Sogar an – so wurden sie uns angepriesen – VIP-Karten. Und auch noch mehr, als wir letztendlich brauchten, da alles recht kurzfristig war. Jedenfalls machten wir uns also letzten Dienstag (die Sendung wurde im voraus aufgezeichnet) auf nach Köln und verbanden die Fahrt mit Freunde-Besuchen und Weihnachtsmarktbummeln. Und um 19 Uhr sollten unsere Karten in der Schanzenstrasse 22 bereit liegen. Da wir schisserig waren und mit den Wegen und Zeiten in Köln nicht so vertraut, fanden wir uns natürlich viel zu früh am Ort des Geschehens ein und warteten ein wenig im ebenfalls im Gebäude untergebrachten Subway.
Der Eingang zum Studio ist ziemlich unspektakulär und mit einem kleinen Ticketschalter und einem winzigen Devotioalien-Shop kaum zu erkennen. Umso größer ist die Schaltzentrale der direkt vor dem Eingang gelegenen Security. Das in schwarze Anzüge gewandete Personal war allerdings sehr freundlich und hilfsbereit. Zumindest wurden unsere Fragen so beantwortet … und wenn’s auch nur der Weg zur Toilette war ;-) In den Katakomben findet sich denn auch die Garderobe, die bereits mit den Jacken der Besucher der gerade laufenden Show gefüllt waren. Und immer noch mussten wir warten. Am leeren Ticketschalter hatte sich inzwischen eine lange Schlange gebildet, welche wir aber ignorierten.
Gegen 18.30 Ur tauchte dann Personal auf und begann, mit dem Verkauf. Ich bin dann auch mal nach vorne geschlendert und habe unsere 2 Tickets geholt. VIP hin oder her, das Anstellen hätte mir auch nicht geschadet. Früher ins Studio kamen wir jetzt auch nicht. Weiteres warten war angesagt. Und da ich Doofmann natürlich nie eine Uhr umhabe und mein Handy ordnungsgemäß an der Garderobe abgegeben war, dauerte das Warten noch viel länger, als wenn ich von Zeit zu Zeit auf die Uhr hätte schauen können. Irgendwann um 19.40 Uhr oder 20 Uhr rum durften wir dann ins Studio. Auch hier konnten wir an der langen Schlange vorbei gehen und direkt zur Abtastung mit dem Metalldetektor vorschreiten.
Bessere Plätze bekamen wir aber dadurch auch nicht ;-) Wahrscheinlich nach Kleidung und Gesicht wurden die Plätze von einer Anweiserin zugeteilt. Die Größe der Gruppe spielte da wohl auch mit rein. Aber in der 4. Reihe direkt vor dem Raab ihm sein Pult saß man auch sehr gut. Das Studio hatte ich mir kleiner vorgestellt. Vor dem Pult bis zum Publikum sind’s einige Meter und eine große Fläche für Liveauftritte ist noch abgeteilt gewesen. Auf den Plätzen hieß es dann wieder warten. Vereinzelt wuselte ein Mitarbeiter auf der Bühne rum und auf den Monitoren und Leinwänden waren Musikclips von vorhergehenden Gästen zu sehen.
Neben uns nahmen 3 junge Frauen Platz, die sich durch pubertierendes Kichern bemerkbar machten und uns nach einiger Zeit fragten, ob wir wüssten, wer denn heute als Gast eingeladen sei. Hätte ich nicht vorher draußen schon am Ticketschalter gefragt, so hätte ich die Antwort auf die Frage auch von dem großen Pappschild, welches ca. 2 Meter vor uns an einer Kamera hing, ablesen können. „Mirja Boes“ und „Goetz Alsmann“ antwortete ich hilfsbereit, um darauf nur ein Fragezeichen und „Hä, werissndas?“ als Antwort zu bekommen. – Ein deutscher Musiker … und ja, der macht auch „Zimmer frei!“ … „Äh, wie der issja voll behindat! Der hat soone Friseur (zeigt mit der Hand) vollderscheiß!“ Später zementiert die Dreierkombo durch weitere Äußerungen den Status der kompletten Merkbefreiung. Wir saßen offensichtlich mitten in der Zielgruppe …
Irgenwann um 20 vor 9 kam dann eine junge Dame von der Aufnahmeleitung auf die Bühne und wärmte das Publikum mit ein paar Klatsch- und Applausübungen gehörig auf. Um die Mikros einzupegeln angeblich … war wohl beides irgendwie. Und dann kam der Herr Raab vor der eigentlichen Sendung auch noch auf die Bühne und stimmte das Publikum – und im speziellen den auserkorenen Ansager – ein wenig ein. Nachdem Stefan Raab dann wieder hinter der Bühne verschwand, gab’s nochmal 5 Minuten Pause und dann ging’s los. Das Vorgeplänkel war insgesamt amüsanter und interessanter als die folgende Show, von der man im Fernsehen deutlich mehr mitbekommt, als im Studio.
Der Ton ist sauleise und meistens sind Kameras vor’m Geschehen. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Götz Alsmann war erwartungsgemäß gut drauf und hat gut unterhalten. Mich jedenfalls, beim Rest des Publikums dominierte das Fragezeichen. Pro7 ist wohl nicht der WDR … und die Zuschauer sind auch unterschiedlich. Mirja Boes machte auch eine gute Figur (und sieht „in echt“ eigentlich besser aus als in ihren Shows … ungewöhnlich finde ich) – die TV-Einspieler und Sketche fand‘ ich recht mau.
Nach ziemlich genau einer Stunde war die Aufzeichnung zu Ende und um 22.15 Uhr standen wir wieder am Auto. Um Mitternacht fuhren wir hier auf den Hof – habe ja Winterreifen drauf ;-) War ganz interessant, das drumherum mal mitzumachen. Im Fernsehen wirkt das ganz anders. Aber nochmal muß ich in den nächsten 5 Jahren nicht dahin … jedenfalls nicht wenn ich Geld zahlen müsste.
Schreibe einen Kommentar