Sonntagsfahrer

Wir auch … ist ja Sonntag. Aber mehr meinte ich „die anderen“, die die auch auf dem Weserradweg von hier zur Porta unterwegs waren und die sonst statt des Rades oder der Inliner, nur die Filzpantoffeln vor’m Sofa hin und her schieben.

Während wir sinnig – an 30 km/h war bei der Verkehrsdichte gar nicht zu denken und Alex schafft die mit ihrer 7-Gang-Nabenschaltung auch nicht – dahin rollten, vor Grüppchen bremsten und dann mit Abstand überholten, gab‘ es zwischen den ungeübten Torkelradlern teilweise sogar üble Verbalattacken. Ein Pärchen mit Hund im Hänger hat hinter einer 90 Grad Kurve angehalten und eine hinterherfahrende, vollgeschminkte Matrone mit 3 Euro 70 Rad aus dem Plus-Markt rauscht von hinten in den Hänger. Schwupps standen da zwei Pärchen in erregter Diskussion mitten auf dem Weg und behinderten alle anderen.

Ich war geneigt dem Quartett zu erklären, dass derjenige welcher hinter einer unübersichtlichen Kurve sein Gespann parkt komplett bescheuert ist und der andere, welcher so dicht auffährt, dass er bei einem Bremsmanöver hinten rein rauscht ebenso deppert ist und sie endlich den Weg frei machen sollten. Aber was hätte es gebracht. Da lasse ich doch lieber den Inliner, der mit knapp 30 (ich bin dann hinter her gefahren ;-) durch die Gruppe stieß den Zorn auf sich ziehen.

Nett auch, wie er sich durch den Pulk von mit Birkenstocks beschuhten Radlern seinen Weg bahnte. Heute war auf dem Weg wirklich Freakshow angesagt. Dagegen war es hoch zum Kaiser-Wilhelm richtig beschaulich. Alle hielten beim Überholen reichlich Abstand, keiner hat gedrängelt. Super. Nur ein Vollpfosten muß in einer Kurve mit 50cm Abstand vorbei heulen. Aber selbst da habe ich nicht mehr als „Hey“ gerufen. Ich war sehr entspannt heute :-) Der Mensch hat dann oben am Wilhelm noch ein wenig gepöbelt … von wegen zu weit in der Mitte und so. „Zu weit mittig“ bedeutet für ihn anscheinend „nicht im Graben“. Wie dem auch sei, ich hatte keine Lust auf Zank, bin einmal kopfschüttelnd um den Ossi (ich kann an seinem Slang nichts ändern, es war halt einer), seine Schickse und den Minipli-Freund gekurvt und wortlos weiter gefahren. Das Wetter war einfach zu schön zum aufregen.

Runter war ich dann sogar schneller als ein Motorrad, die ließen mich einfach nicht vorbei. Alex ließ es ruhiger angehen. Merke: bei so einem Wetter besser die Bundesstraßen mit dem Rad benutzen. Die Kaputtniks die einen üblicherweise dort schneiden, sind alle mit dem Rad unterwegs! ;-)

20 Km | 16,9 Km/h Schnitt | 60,4 Km/h max. | 570 Kalorien | 28,9°C

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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