Aufnehmen für Dritte?
Diese Frage stellte der Paraflyer und mein Kommentar wurde so lang, dass ich einen eigenen Beitrag daraus gebastelt habe. Ist ja auch nur eine Drittverwertung im Sinne der Ursprungsfrage lediglich in einem anderen Medium ;-) Und außerdem habe ich in einem ganz alten Beitrag schon mal meine Meinung dazu kundgetan, da greife ich das doch gerne auf. Ist ja immer noch aktuell.
Natürlich ist es illegal Filme und Musik aus dem „Rundfunk“ aufzunehmen und dann per Peer2Peer zu verteilen. Mal abgesehen von der Kopie für einen Kumpel oder Verwandten. ich meine hier audrücklich das wahllose Verteilen unbekannte, anonyme Dritte. Die Film-, Musik, und/oder Unterhaltungsindustrie – so sehr ich deren Machenschaften nicht gut heiße – hat ein Stück oder Film produziert. Die Sender geben Geld dafür aus um Dir den Film zu zeigen. Sie refinanzieren sich über Werbung oder eben die GEZ-Gebühren.
Wenn Du nun den Film aufnimmst und einem Dritten zur Verfügung stellst, dann umgehst Du und er diese Refinanzierung und auf lange Sicht (auch wenn die Sicht sehr lange ist, denn so schlecht geht es der Industrie wirklich nicht) werden die Filme/Musik eben nicht mehr gezeigt.
Mal ganz abgesehen davon, dass inzwischen so gut wie jeder Schmonzenz auch noch auf DVD (Musik auf CD ja sowieso) verwertet wird. Bei der Qualität der heutigen Mitschnitte (meine selbstgemachte Robbie Williams DVD steht der Ausstrahlung ja nun in nix nach) ist das wirklich ein Problem für die Rechteinhaber.
Ich sage ausdrücklich nicht, dass ich die Preise für Filme und Musik gerechtfertigt finde und die unselige Kopierschutzdiskussion und das Gebahren der Industrie geht mir gewaltig auf den Senkel. Aber nichtsdestotrotz haben sie in der Grundsache schlicht Recht.
Wenn Du da etwas gegen tun willst, ist der einzige funktionierende und richtige Weg der Konsumverzicht. Denn dann würden die Produzenten sehen, was tatsächlich gekauft wird und nicht jeden Quatsch auf den Markt werfen. Anfänge davon waren letztes Jahr bei Bertelsmann ja schon zu beobachten.
Wobei man leider nie genau wissen kann, ob sowas wirklich in den Statistiken auftaucht. Ich war mal 1 Jahr im Einzelhandel und da wurden die Waren unter 100 DMark (egal ob defekt oder nicht verkauft) einfach geschrottet.
Das fiel unter „ferner liefen“ und kam irgendwann in die Grabbelkiste. Wenn also all der DVD-Schrott bei den hiesigen Läden rausgehauen wird, kann es gut sein, daß die Verantwortlichen keinen Unterschied merken – ob da nun was verkauft wurde oder eben nicht.