Zuschauerschwund im Kino
aus dem dpa-Newsticker:
Hamburg (dpa) – Für die deutschen Kinos war 2005 nicht besonders erfolgreich. Selbst «King Kong» und «Die Chroniken von Narnia» konnten den Negativtrend nicht aufhalten. Die Branche musste dramatische Zuschauereinbrüche von quartalsweise bis zu 20 Prozent hinnehmen. …
Achwas? Zum einen haufenweise belangloser Mist, zum anderen die fortwährende Kriminalisierung der zahlenden Kundschaft durch die Filmindustrie. Warum sollte ich da noch ins Kino gehen? Alle Gründe wegen der ich früher bis zu 70 Mal im Jahr im Kino war, gibt es so gut wie nicht mehr.
Scharfes Bild? Bei der Werbung manchmal. Klasse Ton? Hauptsache es steht Bose auf den Boxen, auch wenn die kaputt sind. Kompetentes Personal? Die wissen nicht mal was der Cache ist, wenn man darauf hinweist, dass er kaputt ist. Dazu ständig der Geruch nach ranzigem Fett und geschmolzenem Käse durch dauerhaft in die Sitze eingearbeite Essensreste der Vorbesucher. Überhaupt, die Anderen im Saal, entsetzlich was sich da – vor allen Dingen am Wochenende – teilweise in den Sälen rumtreibt. Da wird telefoniert, gesmst, sich lautstark mit dem Nachbarn unterhalten und sich um die Sitze gekloppt, weil man nicht in der Lage ist, die Platzkarten zu lesen.
Das einzige was mich noch ins Kino zieht, sind Sonntagsvormittagsvorstellungen: allein und mit guter Luft im Saal – und manchmal ist es dann auch sauber. Ja, ich weiß, das Gejammer gab es schon immer, aber was es damals noch nicht gab, sind die Heimkinobeamer und Dolby Digital im Wohnzimmer!
Warum soll ich mich zwischen die stinkenden, ungehobelten Prolls in einem schlecht justierten und von ahungslosem Personal geführtem Kino setzen, wenn ich zu Hause prima Ton, ein angehmes Sofa und ein riesen Bild habe? Und wenn 70-Filme-im-Jahr Kinogänger wegbleiben, welchen Grund sollten 2-Filme-im-Jahr Kinogänger haben, um ins Kino zu gehen?
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