Vom Radfahren in Bad Oeynhausens Innenstadt

Gerade eben in der Mittagspause hatte ich ein interessantes Gespräch.

Wie üblich bin ich ein wenig durch die Innenstadt geschlendert und dabei sah ich ein Paar der neuerdings durch Oeynhausen wandernden, blau-gewandeten „Ordnungshüter“ der Stadt Bad Oeynhausen. Die beiden (Always two there are, a master and his apprentice …) waren damit beschäftigt am Schweinebrunnen die unbelehrbaren Radfahrer anzuhalten, die dort verbotenerweise ihr Rad nicht schiebend sondern fahrend fortbewegten.

Prima Gelegenheit um einmal zu ergründen, warum überhaupt das Fahren dort verboten ist. Ich meine, der Wolkenschieber, die vor der Deutschen Bank parkenden und offensichtlich viele andere dürfen dort ja auch fahren – mit dem Auto!

Der Ältere der Beiden konnte jedoch diesbezüglich keine Auskunft geben. Er war aber auch auf eine Diskussion weder vorbereitet, noch schien er zu wissen, was ich überhaupt wollte. Lediglich der Hinweis in allen Fußgängerzonen sei Radfahren verboten, war ihm zu entlocken. Naja, wahrscheinlich noch nicht über die Ortsgrenzen von Oeynhausen hinausgekommen … der Jüngere hörte in den Pausen, in denen er keine Radfahrer aufhielt, interessiert zu.

Ich kann nach diesem Gespräch jedenfalls festhalten (meine Beobachtungen und unwidersprochene Fragen):

  • vor der Deutschen Bank ist ein kostenloser Parkplatz mitten in der Fußgängerzone
  • Anlieferverkehr muß *nicht* auf die vorgeschriebenen Zeiten achten, sondern darf auch immer fahren
  • der Wolkenschieber darf auch ordentlich zügig fahren
  • wenn man ein Geschäft in der Innenstadt hat, muß man dort selbstverständlich hinfahren dürfen (wenn man eine Genehmigung hat – und die haben offensichtlich viele, oder nicht?)
  • für in der Fußgängerzone geparkte Fahrzeuge ist *nicht* die Stadt zuständig (die Polizei übrigens auch nicht, wie mir ein Polizist einmal erklärte … wer dann?)
  • die Polizei kontrolliert den fahrenden Verkehr in der Innenstadt – ist aber dort nicht zu sehen
  • ältere Menschen auf Fahrrädern dürfen unbehelligt dort fahren
  • Elektroselbstfahrer dürfen *schnell* dort fahren
  • Jugendliche und Kinder auf dem Weg nach Hause werden rigoros vom Fahrrad geholt

Mir wurde weiterhin gesagt, dass in Zukunft das Ordnungsamt die Radfahrer in der Innenstadt kontrolliert und es dann „richtig Geld kostet“. Hmmm … sind die „Blaumänner“ nur ein Testballon um zu sehen, ob es sich lohnt, dort öfter mal das Ordnungsamt vorbei zu schicken und Geld zu verdienen? Nein, natürlich nicht!

Eines weiß ich immer noch nicht: Warum darf ich in der Oeynhausener Innenstadt kein Fahrrad fahren? Neulich in Herford und Bielefeld waren doch auch reichlich „Fahrräder frei“ Schilder …

Wollte Oeynhausen nicht dieses Jahr „fahrradfreundliche Stadt“ werden?

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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