Traurig, traurig …
Was wäre, wenn die Flutkatastrophe im indischen Ozean nicht in den Weihnachtstagen über die Inseln gerollt wäre? Was wäre, wenn dort nicht eine Touristenhochburg wäre? Genau, gar nichts wäre. Genauso wenig wie es die breite Masse stört, dass Überschwemmungen ständig tausende Menschenleben kosten (FAZ.net), genauso wenig wie es offenbar von Interesse ist, dass in afrikanischen Ländern zigtausende umgebracht werden (FAZ.net), genauso wenig würde es jemanden stören, wenn in Indien und Thailand „ein paar“ Einheimische ertrunken wären.
Aber es geht hier ja um ein super Ferienziel und es sind viele kleine Kinder umgekommen. Ja, das ist wirklich traurig, aber es ist nicht trauriger, als der ganze andere Dreck, der tagtäglich passiert und von dem nur dann was zu hören ist, wenn mal gerade nirgends ein Bus umgekippt ist oder der Waldi der Queen keinen anderen Köter tot gebissen hat.
Wenn ich dann heute morgen im Radio höre, dass „Europa“ mit einer Gedenkminuten (von 180 Sekunden Länge – kann da jemand nicht rechnen?) den Opfern gedenkt, dann fühle ich mich zum einen nicht gefragt – ich brauche zum Mitleid haben keine verordnete Minute – und zum anderen ist das verlogen und scheinheilig! Wer legt wann eine Gedenkminute für die sinnlosen Kriegsopfer in Afrika ein? Wer haut da mal dazwischen? Wer spendet 500 Millionen (Woher nimmt Schröder die eigentlich? Kaufen wir einen Panzer weniger?) für Bangladesh? Klar, ist im Moment nicht hipp genug. Und wenn ich jedes Jahr 40 Millionen bekommen würde, dafür dass ich mein überlanges Kinn ein paar Mal im Jahr um einen Rundkurs schwenke, dann kann ich auch mal locker 7,5 Millionen abzwacken, ohne dass es mir weh tut. Ich würd’s aber keinem sagen.
Wer hält einer alten Dame im Supermarkt die Tür auf? … Ne, warum auch, sieht ja keiner.
Schreibe einen Kommentar