Cuxhaven 2013 – Landschulheim Werste
09.05.2013
Alex war letztes Jahr mit Tim, dem HCE und einem großen Bus bereits im Landschulheim Werste in Cuxhaven. Der Verein fährt jedes Jahr mit einer mehr oder weniger großen Truppe dorthin. Die Unterkunft ist nicht luxuriös, aber direkt am Deich gelegen. Und es scheint allen immer einen Mordsspaß gemacht zu haben. In diesem Jahr war ich dann auch mit von der Partie. Allerdings ist Busfahren so gar nicht meine Sache und weil wir eh immer den ganzen Hausstand mitschleppen, war das eine prima Ausrede, die Klamotten nur einmal ein- und auspacken zu müssen: fahre ich sie eben mit dem Yeti hoch. Um halb 8 war Treffen an der Grundschule Eidinghausen, und um 8 Uhr fuhr der Bus nebst voll geladenem Anhänger Richtung Nordseeküste. Ich bin noch einmal zu Hause vorbei, habe die Technik runter gefahren und habe mich dann im Yeti auch ganz gemütlich auf den Weg gemacht.
Irgendwo 20 Kilometer vor Cuxhaven habe ich den Bus dann überholt und war vielleicht 10 Minuten vorher am Ziel. Wir haben dann zügig alles in die kleinen Zimmer verstaut, die Fressalien in die Küche gebracht, Getränke kühl gestellt und dann war Urlaub. Bisschen mitgebrachten Kuchen essen, Kaffee trinken, das Haus ansehen. Was man so macht. Danach der erste Spaziergang nach Cuxhaven-Duhnen und Fisch an einer Bude essen. Es war die ganze Zeit zwar nicht übermäßig sonnig, aber wenigstens trocken. Nur zum Baden reicht es noch auf gar keinen Fall. Wäre auch schwierig geworden, denn während wir am Deich entlang spazierten, verzog sich das Wasser Richtung Norden. Nordsee halt. Nicht meins.
Alex hatte im letzten Jahr schon über den miesen Empfang geklagt – und sie hatte Recht. Nur in einer bestimmten Position auf der Fensterbank hat der kleine Huawei-Router UMTS-Empfang und kann unser Zimmer mit WLAN versorgen. Darüber hinaus nicht, weil in den Wänden des Landschulheims Blei, Aluminium oder Kryptonit verbaut ist, jedenfalls schirmt es ziemlich gut und lässt Strahlung nicht nach draußen. Egal, ich kann hier ins Netz, das soll reichen.
Am Nachmittag wurde das halbwegs gute Wetter genutzt und ausgiebig draußen rumgetobt, Fußball gespielt, mit Bollerwagen auf dem Hof rumgerast oder auch einfach nur an einer windgeschützten Stelle in der Sonne gesessen.
Abends wurde noch lange zusammen gesessen, nachdem das Abendbrot bestehend aus Heisswürstchen und Kartoffelsalat verzerrt worden war. Weit nach Mitternacht war für uns der Abend zu Ende und wir haben uns zum kleinen Jungen in das 4er-Zimmer mit den doppelstöckigen Betten gelegt.
10.05.2013
Wie lange ich schon wach im Bett gelegen habe, weiß ich nicht, aber mir wurde gesagt, dass die Brötchen um 6 Uhr angeliefert wurden und da hatte ich schon ’ne Zeitlang die Augen offen. Irgendwann – ohne auf die Uhr zu schauen – haben wir uns dann aus den Kojen geschält, weil es auf den Fluren auch zu rumoren begann. Zähneputzen, anziehen … Frühstück. Himmel, es ist ja noch vor 8 Uhr! … und zusätzlich auch noch Alex‘ Geburtstag. Tim war am aufgeregtesten von uns allen :-) Ich hatte schon vor zwei Wochen ein neues Smartphone besorgt, weil sie immer öfter über die mangelhafte Geschwindigkeit ihres alten Sony-Ericsson geklagt hatte. Nun, das Samsung S3 mini sollte etwas besser laufen. Die Brötchen und der Kaffee nach der Bescherung schmeckten dann trotz der frühen Stunde.
Danach ein bisschen rumdösen, bis es gegen 11 Uhr aufging zum Sahlenburger Strand, wo uns dann ein Verpflegungswagen erwarten sollte. Die kurze Wanderung dorthin war trotz bewölktem Himmel sehr schön – auch wenn die Gruppe irgendwann ziemlich zerfleddert war, weil alle ein unterschiedliches Tempo gegangen sind. Am Ende hat aber jeder seinen wohlverdienten Hamburger bekommen. Jedenfalls nachdem der Essenswart doch noch spät nach den Wanderern den Zielort erreichte hatte. Und dankenswerterweise hatte der Himmel genau während des Essens die Wolken beiseite geschoben und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein die Kite-Surfer an der Küste bestaunen. Erstaunlich, dass bei der Menge an Menschen auf dem Wasser sich die Leinen nicht verheddert haben.
Nach dem Mittagessen stand ein Boßelspiel auf dem Tagesplan. Bevor es aber los gehen konnte, mussten wir erst mal zu einer Straßen wandern, die wenig befahren war und gleichzeitig einige Kurven bereit hielt. Das Orgateam hatte genau das am Morgen schon ausbaldowert, aber irgendwie die Relationen zwischen „mit dem Fahrad abgefahren“ und „zu Fuß hingewandert“ falsch eingeschätzt. Da haben doch tatsächlich unterwegs ein paar potentielle Mitspieler ein bisschen knurrig aus der Wäsche geguckt. Als es dann nach ein paar Kilometern endlich los ging, hatten doch alle Spaß.
Zum Abendbrot sollte es Fleisch und Würstchen geben. Und schon während wir vom Boßeln zurück kamen, waren die Fleischzubereitungsmaschinen bereits aufgebaut. Es sind nämlich eigens zwei große Gyrosgrills inkl. zweimal 15 Kilo leckeres Gyrosfleisch nach Cuxhaven importiert worden. Der Strombedarf der beiden Boliden war für die Elektrik eine Herausforderung und erforderte stete Aufmerksamkeit. Dem Geschmack des Fleisches war das allerdings nicht im Geringsten abträglich: ganz ausgezeichnet und lecker! Auch die Würstchen hielten sich nicht lange und wurden ratz-fatz verzehrt.
Bis spät in den Abend wurde immer wieder ein Happen gegessen und etwas getrunken und so saßen wir auch an diesem Abend bis gegen Mitternacht draußen und haben erzählt bzw. in den Aufenthaltsräumen bei allerlei Gesellschaftsspielen, bevor alle erschöpft in die Kojen fielen.
11.05.2013
Aufgewacht bin ich genauso wie gestern: früh, ohne Wecker und müde. Allerdings ohne Kater, so doll habe ich es am Vorabend dann wohl doch nicht getrieben. Während des Frühstücks wurde der Tagesablauf besprochen: denn es war geplant, erst ins nahe gelegene Wellenbad zu gehen und dann die weitere Freizeit am Strand zu verbringen. Allerdings sagte der Wetterbericht, dass der umgedrehte Tagesablauf deutlich angenehmer verlaufen würde. Am Nachmittag zeigte das Wetterradar nämlich heftigen Niederschlag über Cuxhaven.
Also schnell die Zeiten ein wenig verschoben und ein bisschen Ausruhen nach dem Frühstück später gingen wir gemächlich zum eigenen Strandabschnitt. Der Wind wehte dort zwar ziemlich frisch, das Wasser war ganz weit weg, aber in der Sonne und dem Windschatten der Trennzäune aus Reisig zwischen den Strandgrundstücken war es auszuhalten. So sehr auszuhalten, dass ich sogar einen kleinen Sonnenbrand im Gesicht bekommen habe. In der Zeit haben sich die Kinder damit vergnügt, sich gegenseitig bis zum Hals im Sand einzubuddeln oder aber bis zu den Knien im Watt zu stecken.
Ich habe derweil versucht Wattwanderer, Reiter, Kutschen und weit entfernte Containerschiffe vor die Linse zu bekommen. Hat auch geklappt. 2 Stunden später hat sich der Himmel wie angekündigt verdunkelt und es wurde auch merklich kühler. Ein Hoch auf den Wetterbericht. Die Kinder waren zwar gar nicht so begeistert davon, den Strand zu verlassen, aber das angekündigte Mittagessen lockte dann doch.
Kredenzt wurden 25 Liter Erbsensuppe – und für diejenigen, die mit den Hülsenfrüchten nicht so recht warm werden – Nudeln mit Bolognese-Sauce. Mit den vollgeschlagenen Bäuchen haben einige dann schon ganz aufgeregt auf den Fernsehnachmittag gewartet und die Plätze für das Spiel Arminia-Bielefeld gegen den Vfl Osnabrück reserviert. Es dauerte dann etwas, bis der korrekte Kanal gefunden wurde, aber dann waren alle glücklich, das zwar spielerisch nicht anspruchsvolle – vor dem Hintergrund des möglichen Aufstiegs in die 2. Liga – aber durchaus spannende Spiel gucken zu können.
Als die Zuschauer auf dem Bildschirm dann den Rasen stürmten, haben wir unsere schon gepackten Taschen geschnappt und sind – noch trockenen Fußes – zum Wellenbad gegangen. Das Bad ist ganz OK. Alle 30 Minuten gibt’s ein bisschen Wellen, es war eine große Rutsche zu bewältigen, ein Außenbecken und ein Becken mit muckeligen 30°C. Alles bestens. Alles einmal ausprobiert und dann war die Zeit auch schon wieder vorbei. Leider. So richtig wollte niemand raus, denn inzwischen hatte sich der Himmel geöffnet und es goß wie aus Kübeln. Haben uns daher ein bisschen in der Lobby des Bades rumgedrückt und eine Leichtregenphase abgewartet, um schnell zum Schullandheim zurück zu stiefeln.
Dort waren die beiden Gyros-Spieße schon wieder angeworfen, denn die schiere Menge an Fleisch war am Vortag einfach nicht zu bewältigen. Resteessen war angesagt und schmeckte allen wunderbar. Das Fleisch war noch ein bisschen würziger als noch am Tag zuvor.
Danach war das gleiche Abendprogramm wie am Vortag angesagt: erzählen, spielen, bisschen was trinken … und ein paar wenige haben sogar dabei zugesehen, wie ein Kandidat versucht hat den Raab zu schlagen. Allerdings habe ich das auch nicht bis zum Ende geschafft und bin noch vor 12 Uhr ins Bett gegangen … und war damit unter den letzten Beiden, die noch auf den Beinen waren.
12.05.2013
Abfahrt! Heute sollte es wieder nach Hause gehen. Also zeitig aufgestanden und schon das ein oder andere Kleidungsstück in die zahlreichen Taschen gepackt, bevor es zum Frühstück in den großen Gemeinschaftsraum ging. Gestern hatte ich auf Brötchen verzichtet und nur den Kaffee genommen, aber vor der langen Fahrt nach Hause gab’s auch für mich was ziwschen die Kiemen.
Da alle schon ordentlich alles verstaut hatten und so viele helfende Hände die Besen schwangen, war auch das Landschulheim nach kurzer Zeit wieder besenrein. Auch der Anhänger für den Bus war in kurzer Zeit mit leeren Fässern und vielen Taschen und Koffern gefüllt. So schnell, dass noch ein bisschen Zeit für einen kleinen Bummel in die Innenstadt blieb. Zwar ohne Sonnenschein, mit reichlich Wolken – aber trocken! Tim hat für die Reise noch einen Clone-Wars-Comic bekommen, ich noch ein paar Fotos am Strand und als wir wieder zurück am Landschulheim waren, stand auch schon der Bus auf dem Hof und der Hänger hing am Haken.
Der Busfahrer musste allerdings noch ein paar Minuten pausieren, um seine Fahrtzeit nicht zu überschreiten und darum konnten alle noch mal in Ruhe durch die Zimmer gehen, ob auch wirklich nichts vergessen war. Inzwischen äußerte Tim denn auch, dass er sich auf zu Hause freut und auch ich wollte auf die Bahn. Um 11 Uhr war es dann auch so weit: Abreise. Die anderen Autofahrer hatten schon ein paar Minuten vorher das Weite gesucht und ich bin dann auch kurz vor dem Bus auf die Reise gegangen.
Nach einer völlig unspektakulären Fahrt bin ich um kurz vor 14 Uhr auf unseren Hof gefahren. Der Bus ist wohl etwas langsamer gewesen. Zeit für mich zu Duschen … nachdem ich den Yeti ausgeräumt, die Taschen im Haus verteilt und ausgepackt und sogar den Flur gesaugt habe. Als die WhatsApp-Nachricht von Alex kam, dass sie jetzt in die Birne in Minden einfahren, habe ich mich langsam auf den Weg zum Abholen nach Eidinghausen gemacht. Und kurz darauf war das verlängerte Wochenende dann auch vorbei!
Vielen Dank an das Orgateam, an alle die sich so gut gelaunt um das Essen und die Getränke gekümmert haben, an den Busfahrer und die Mitreisenden für eine unterhaltsame und lustige Reise.
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