Clausthal-Zellerfeld – 19. bis 25.10.2018
19.10.2018 – Freitag
Freitagmittag habe ich im Büro Feierabend gemacht, damit wir den Eriba hinter den Yeti hängen und ab in den Urlaub fahren konnten. Das war in diesem Jahr dank dem neuen Mover überhaupt kein Problem, fährt der Wohnwagen doch nun von allein. Allerdings müssen wir mit dem Gewicht nun extrem aufpassen, da die Batterie mit 17 Kg und die Motoren nebst Gestänge mit 37 Kg ganz schön ins Kontor schlagen. Aber die Überfahrwaage hat knapp alles im grünen Bereich angezeigt. Allerdings hat auch die Batteriestandsanzeige rot geblinkt, als ich die paar Meter bis hinter das Zugfahrzeug gefahren bin. Da stimmt doch was nicht, der Wohnwagen hing doch drei Tage am Stromnetz.
Zunächst aber mal los Richtung Harz. Wir wollten nicht über die Autobahn fahren, weil die Verkehrsansicht von Google-Maps mehrfache Staus anzeigte. Rinteln, Hameln, Bodenwerder, Bad Gandersheim, Seesen, zack, da. Die Fahrt war ganz schön, so durch die Walachhei und nicht über die langweilige Autobahn. Den Platz haben wir auch ohne Probleme gefunden und uns einen prima Stellplatz mit Seeblick gesucht. Dann noch schnell das Foyer aufbauen und eine Seitenwand einhängen, da wurde es auch schon dunkel. Dazwischen habe ich auch mal nach der Elektrik geschaut und es ist wohl so, dass das neue Schaudt CSV 409 einen defekten 12-Volt-Teil hat. Die Batterie wird nicht geladen, da kommen keine 12 Volt aus dem blauen Kasten :-/ So eine verdammte Sche…!
Nutzt nichts, ändern kann ich das an dem Abend eh nicht mehr. Aber gegen den Hunger konnten wir was machen und haben uns auf die langen 300 Meter bis zum Waldgasthof Rübezahl gemacht! Dort fanden wir noch einen kleinen Tisch für uns Vier und bestellten nach was uns der Magen verlangte. Ben wie immer Pommes, Alex nahm Steinbutt und Tim und ich Gyros mit Pommes. Das Essen war lecker und kam schnell an den Tisch – auch wenn das Gyros aus der Pfanne (und vielleicht sogar von Pfanni kam). Ben fand die Pommes klasse und Alex schmeckte auch der Fisch sehr gut. Preislich fand ich’s etwas ambitioniert für das Gebotene, aber gerade noch OK. Wir gehen da jedenfalls noch mal hin.
Als wir wieder an Stellplatz kamen, war der Tag endgültig vorbei. Alle waren müde und wir sind in die Kojen gefallen.
20.10.2018 – Samstag
Als erstes habe ich am Morgen nach der Batterie und dem Elektrogerät geschaut. Eine Sicherung war durch, glücklicherweise hatte ich Ersatz dabei – der aber keine Besserung brachte. Da scheint etwas mehr inne Dutten zu sein. So ein Mist. Mit dem mehr als wackeligen WLAN hier einen Campinghändler in Goslar gefunden und die Familie ins Auto gesetzt, um nach einer Lösung zu suchen. Bei der Campingmarkt GmbH sind wir dann auf den Hof gefahren und staunten nicht schlecht über die riesige Ausstellungsfläche. Leider hatten die auch CSV 409 nicht auf Lager. Das wäre auch Zufall gewesen. Und das olle MK 120 habe ich ja nun gerade erst ausgebaut – das hätte ich in neu mitnehmen können. Dann eben ein externes Ladegerät, damit wir in den nächsten Tagen zumindest 12-Volt-Strom für die Toilettenspülung haben. Für viel mehr nutzen wir das sowieso nicht. Ist das überall empfohlene CTEK geworden – teuer genug, soll aber ein echter Alleskönner sein. Eine CampinGAZ-Kartusche und neue Flachsicherungen wanderten auch noch in den Einkaufswagen. Und nach einem möglichen Ersatz für unsere alten Campingstühle aus dem Aldi haben wir auch geschaut. Der Goya-Chair von Outwell machte einen guten Eindruck. Mal gucken, ob wir uns davon vier Stück zulegen. Leicht und kleiner faltbar als die großen, die wir jetzt haben. Dafür auch mit kurzer Rückenlehne und ohne die Möglichkeit, sich hinzulegen.
Nach diesem halbwegs erfolgreichen Einkauf und weil wir eh schon mal da waren, sind wir nach Goslar rein gefahren, weil wir nun endlich was frühstücken wollten. Auf Google-Maps habe ich einfach irgendwas mit Innenstadt eingegeben und 5 Minuten später suchten wir auch schon einen Parkplatz. Die Straßen kamen mir bekannt vor, nach so einem schmalen Tor war ich 1991 mal im Kino! Konnte ich aber nicht mehr entdecken. Wir sind dann ins Parkhaus der Stadtverwaltung gefahren, wo wir kostenlos stehen konnten. Als ich aus dem Auto ausstieg und zur Ausfahrt schaute, sind mir allerdings Schauer über den Rücken gefahren. Wie sollte ich denn da raus kommen? Ich hatte bei der Einfahrt gar nicht auf die Maximalhöhe geschaut – die mit 1,90 Meter angegeben war. Ich habe aber eine Dachbox auf dem Yeti, die alleine schon ca. 40 Zentimeter hoch ist! Gehört haben wir nichts und es hing auch nirgends etwas von der Decke. Nun ist es aber egal, der Wagen steht, gehen wir erstmal raus.
Goslar ist ganz nett. Wir haben viel geschaut und bei Braun’s Brotzeit dann auch ein Plätzchen zur Stärkung gefunden. Die Brötchen und der Kaffee waren lecker. Bei der Bedienung hatten wir allerdings den Eindruck, sie würde uns als Fremdkörper sehen. Irgendwie schien sie aber private Probleme zu haben – jedenfalls entnahm ich das den per Whatsapp verschickten Sprachnachrichten. Um 12 Uhr konnten wir auch noch das Goslaer-Glockenspiel bewundern, welches viermal am Tag eine Geschichte rund um den Bergbau in der Region erzählt. Danach sind wir wieder zurück zu der Tiefgarage der Stadtverwaltung und auf dem Weg dorthin fiel mir siedenheiß das niedrige Ein- und Ausfahrttor wieder ein. Aber eigentlich kommt man ja auch wieder raus, wenn man rein gekommen ist. Die Ausfahrt konnten wir jedenfalls auf gar keinen Fall benutzen, die war bestimmt 20 Zentimeter zu tief. Also alle anderen genervt und rückwärts durch die Garage gejuckelt. Das war Milimeterarbeit nach oben. Ein Wunder, dass ich beim Reinfahren nicht irgendwas von der Decke gerissen habe. Ich hatte die Dachbox wirklich total vergessen! Ich wollte rückwärts die Einfahrt rauf, das war aber nicht möglich. Und natürlich hatten wir die Schlüssel zum Aufschließen der Dachbox – dann hätten wir sie ja einfach runter nehmen können – auf dem Campingplatz gelassen. Ein nettes Ehepaar hat uns dann prima raus dirigiert. Das war mir ganz schön peinlich – aber immerhin ist alles ganz geblieben. Ein Meter Neunzig war die Einfahrt jedenfalls nicht. Ich muss das zu Hause mal nachmessen.
Nach dieser Aufregung haben wir in Clausthal-Zellerfeld noch im Lidl eingekauft, um unseren Kühlschrank aufzufüllen. Jeden Tag essen gehen wollen wir dann auch nicht. Und weil das Wetter so gut war, habe ich dem Rest der Familie auch noch die beiden Häuser auf dem ehemaligen Kasernengelände gezeigt, in denen ich ein halbes Jahr während meines Grundwehrdienstes bei der Bundeswehr gewohnt habe. In 2009 bin ich schon mal mit dem Rad zu der alten Wirkungsstätte gefahren, aber eben alleine. Die Frau und die beiden Nachwüchse zeigten sich recht interessiert, aber tatsächlich waren es eben doch nur die alten Baracken in nun etwas frischeren Farben. Der Exzerzierplatz war auch noch zu zwei Dritteln erhalten, der Rest ist Tennisplätzen gewichen. Der Parkplatz auf dem ich den kleinen Fiat Uno immer geparkt habe, gab es jedoch noch.
Zurück auf dem Campingplatz ist Alex mit den beiden Jungs auf den riesigen Spielplatz gegangen und ich habe rumgedrömmelt bzw. das Ladegerät an die Batterie angeklemmt, nachdem ich diese vorher per Sicherungsentnahme vom Schaudt getrennt habe. Jau, lädt. Das war Ziel des Ausflugs … wir können also weiterhin die Toilette im Wohnwagen nutzen und ab und zu die Leseleuchten am Bett anschalten. Danach war es dann später Nachmittag und wir sind einmal um den kleinen Pixhaier Teich gewandert, auf den wir aus unserem „Wohnzimmerfenster“ so toll gucken können. Der Teich ist schon ein paar Jahrhunderte ein kleiner Stauteich, um die Pixhaier Mühle mit Wasser zu versorgen. Man braucht ungefähr 30 bis 40 Minuten, um einmal drum herum zu gehen. Das war ganz schön, so unter den Bäumen und am Schilf entlang.
Zum Abendbrot gab’s dann Brötchen im Wohnwagen. Tim und ich haben dann endlich die letzte Staffel der Agents of S.H.I.E.L.D. weiter geschaut, während Alex mit Nachwuchs 2.0 im Doppelbett schon mal ein bisschen an der Matratze gehorcht hat.
21.10.2018 – Sonntag
Das Wetter ist immer noch „schön“. Nicht wirklich Sonnenschein, aber es stürmt nicht und es ist trocken. Den Nachwuchs haben wir zum Brötchenholen geschickt. Die Backwaren kann man am Vortag im Gasthaus Rübezahl bestellen und am nächsten Morgen bis 10 Uhr abholen. Klappt sehr gut, also fast sehr gut, denn wir haben nicht genau das bekommen, was wir bestellt haben. Irgendwie war zuwenig da und dann hat halt jemand anderes von unserer Bestellung schon was mitgenommen. Bisschen Schwund ist immer. Wir hatten auch noch leckeres, von Alex selbst gebackenes, Brot mit und wenn wir eins hier nicht werden, dann ist es verhungern.
Nach dem Frühstück haben wir uns auf die Reise zum höchsten Berg Norddeutschlands gemacht. Auf dem Brocken war ich – ich erinnere mich bruchstückhaft – in 1991 wohl schon mal. Wir sind damals mit dem Auto ziemlich weit hoch gefahren, bis wir an einer Militäranlage der Russen angelangten und haben mit ihnen durch den Zaun gesprochen. Heute geht das mit dem Auto nicht mehr. Man kann entweder zu Fuß rauf, oder eben mit der Brockenbahn. Per Pedes war uns der Sinn nicht nach und darum habe ich am Platz schon geschaut, wo man idealerweise in die Brockenbahn einsteigt. Bei Drei Annen Hohne ist der „untere“ Brockenbahnbahnhof und darum sind wir dort auch gegen 11 Uhr auf den Parkplatz gerollt. Ein Familienticket konnten wir mit dem alten Nachwuchs 1.0 leider nicht mehr buchen, da er als Erwachsener zählt. So kostete uns die Auf- und Abfahrt lockere 129 Euro. Das ist schon ein Wort zum Sonntag – wir bezahlten aber mit einem genauso gut gelaunten Gesicht, wie alle anderen in der langen Schlange.
Den auf dem Gleis haltenden Zug verschmähten wir allerdings, weil dessen Abteile gerammelt voll waren und Passagiere bereits in den Gängen standen. Die Dame am Ticketschalter wies uns netterweise daraufhin, dass der Zug in 40 Minuten zum einen größere Sitze hätte und zum anderen auch noch fast leer sei. Das ist ein guter Grund, ein bisschen zu warten und die Abfahrt der Dampflok zu bestaunen. Der nächste Zug lief dann wie versprochen fast leer und pünktlich ein, dafür ging es aber mit fast einer Viertelstunde Verspätung erst los. Die Fahrt ist dann wirklich sehr schön und trotz nicht ganz optimalem Wetter hatten wir an einigen Stellen einen prima Ausblick. Der Wanderweg hoch zum Gipfel war übrigens mit Menschen dicht gepackt voll. Da nutzen wohl alle den letzten schönen Tag der Herbstferien, um noch ein paar Kilometer zu gehen. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder sogar eine ganze Gruppe auf Einrädern, da war richtig was los.
Oben auf dem Gipfel war es gar nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte. Im Gegenteil, ich konnte die Softshelljacke sogar offen lassen und nur die Strickjacke darunter schließen. Wir sind einmal um das Gelände gelaufen und fanden alle, dass es wahrscheinlich deutlich spannender ist, wenn man den Weg komplett selbst hoch gelaufen oder gefahren ist. So ist es halt „nur“ ein kahler Fleck mit Aussicht. Bilder haben wir trotzdem reichlich gemacht. Gestärkt haben wir uns auf dem Gipfel mit einer leckeren Thüringer Rostbratwurst und Pommes bzw. einer Erbsensuppe. Bergab ging es dann wieder mit der Brockenbahn, aber einem anderen Waggon, der deutlich kleinere Sitze hatte. Und mit Holländern neben uns, die ohrenbetäubend laut quasselten.
Gegen kurz vor 17 Uhr waren wir dann wieder auf dem Campingplatz. Alex ist mit den Jungs noch einmal zum Spielplatz und ich bin zum See runter und habe mich gefreut, wie die Sonne das andere Ufer anstrahlte. Danach gab es Nudeln mit Soße vom Campingkocher und ein bisschen Fernsehen.
22.10.2018 – Montag
Heute wollten wir schwimmen gehen. Der Campingplatz hat ein kleines Bad und sogar eine Sauna! Nachdem wir Brötchen geholt hatten und im Wohnwagen in aller Ruhe gefrühstückt hatten, spielten Alex und die Jungs noch ein wenig, während ich mit dem wackeligen Netz hier an diesem Text bastelte. Sowohl das kostenlose WLAN per Hotsplots auf dem Platz, als auch der Internetzugnag per LTE oder UMTS ist eine Katastrophe. Das kann mir schon derb auf die Laune schlagen. Irgendwann am Nachmittag haben wir dann unsere Schwimmsachen gepackt und hoch zur Rezeption gedackelt … wo man uns erklärte, dass am Montag das Bad geschlossen sei. Mit Glück wären die Wartungsarbeiten gegen 16 Uhr durch. Hm, dann heute wohl nicht.
Ich hatte auf der Anreise schon die Iberger Höhlen erwähnt, als wir daran vorbei fuhren. Das wäre doch ein prima Ziel. Nicht weit zu fahren und auch bei dem nicht ganz so prickelnden Wetter gut zu besuchen. Schwimmsachen wieder in den Wohnwagen und dann ab ins Auto und los zu den Höhlen. Um 16 Uhr sollte die letzte Führung sein. Da wir gegen 15 Uhr dort ankamen, hatten wir reichlich Zeit uns noch das angeschlossene Museum anzuschauen, einmal durch die nachgebaute Höhle klettern und uns dann an den kleinen Anstieg wagen, um zum Treffpunkt der Führung zu gelangen.
In der Gruppe vor uns waren wohl über 30 Kinder, daher hatte die nette Dame an der Kasse uns geraten, ein wenig zu warten und so standen wir nun mit einem anderen Pärchen mit zwei Kindern und einem Pärchen ohne Kinder und lauschten den Erklärungen der Höhlenführerin. Der „beführte“ Teil der Höhle ist bei weitem nicht so groß, wie z.B. die Baredine Jama, aber es war trotzdem ganz interessant. Um 17 Uhr schließt das Museum und um 5 Minuten vorher haben wir die Hallen verlassen. Auf dem Rückweg haben wir zunächst Halt am Lidl gemacht, denn wir brauchten noch Verpflegung.
Danach hatten wir Hunger und wollten nicht im Wohnwagen was kochen. Heute war Essen gehen angesagt. Das erste Steakhaus sah von außen sehr gut aus, die Speisekarte wies aber leider keine familienkompatiblen Preise aus. So sind wir dann ein paar hundert Meter weiter fündig geworden. In der Museumsgaststätte gab es genau das richtige Essen für uns zu sehr günstigen Preisen. Die Bedienung war auch sehr nett und zügig. Genau richtig entschieden.
Im Wohnwagen durfte Ben dann zum allerersten Mal Star Wars Episode I gucken und war ganz aus dem Häuschen. Nach der Hälfte des Films war aber Bettgehzeit. Den Rest darf er am nächsten Morgen gucken. Tim und ich haben danach die letzten beiden Folgen Agents of S.H.I.E.L.D. geschaut und dann sind wir auch ins Bett gegangen.
23.10.2018 – Dienstag
Wir haben lange ausgeschlafen und Ben hat kurz nach dem Aufwachen so lange gedrängelt, bis er mit Tim „Die dunkle Bedrohung“ zu Ende schauen durfte. Ich bin in der Zeit mit dem Yeti Brötchen holen gefahren – und noch ein bisschen weiter, weil wir gestern im Lidl natürlich die Hälfte vergessen haben. Als ich zurück zum Wohnwagen kam, war der Film schon zu Ende. Naja. Dann eben ausgiebig frühstücken und danach stand endlich das Schwimmbad auf dem Plan. Ich hatte beim Brötchenholen außerdem avisiert, dass wir gerne ab 11 Uhr in die Sauna wollten und darum war diese auch angeheizt. Das Schwimmbad hat keine 25-Meter-Bahnen, taugt aber trotzdem zum Schwimmen. Tim und Ben hatten Spaß mit einer großen Schwimmmatte und der mitgebrachten Poolnudel. Das Wasser war angenehm war und die Lufttemperatur ebenfalls. Alex hat in der Zeit die Sauna ausprobiert und war sehr angetan. Nur ein Saunaraum, aber der ist ganz neu eingerichtet. Die Ausruhräume sind nicht ganz so modern, aber sehr sauber und völlig ausreichend, um sich nach dem Saunagang ein wenig hinzulegen. Sogar einen klitzekleinen Außenbereich gibt es, der aber tatsächlich nur einen Ausschnitt des Himmels erahnen lässt und komplett gefliest ist. Aber man kann an die frische, kalte Luft!
Wir waren drei Stunden im Schwimmbad/Sauna und haben uns immer abgewechselt mit dem Aupassen auf den Nachwuchs, obwohl man Tim völlig guten Gewissens mit Ben allein lassen kann – auch im Schwimmbad. Die beiden sind aber irgendwann auch mal mit runter in die Sauna gekommen. Nachdem wir die nassen Klamotten in den neben dem Hallenbad befindlichen Trockenraum gehängt haben, sind wir zurück zum Wohnwagen gegangen. Dort hat Alex mit Tim und Ben ein wenig gespielt und ich mit der fiesen Netzabedeckung gehadert. Währenddessen wurde das sowieso schon den ganzen Tag nicht richtig gute Wetter immer useliger. Regen und Wind und das nicht zu knapp.
Gegen 18 Uhr habe ich den CampingGAZ-Grill im Vorzelt angeschmissen und die im Lidl gekauften, fertig marinierten Steaks verzehrfertig gegrillt. Das geht auf dem kleinen Ding wirklich erstaunlich gut. Wenn man im Wohnwagen sitzt, ist es schon ganz gemütlich, wenn es draußen stürmt und regnet. Allerdings guckte ich mit Sorge zum Wohnwagenvorbau. Wir haben nicht das dicke Zelt genommen, sondern nur das Sommerfoyer und da eine Seitenwand eingebaut. Das ist alles andere als dicht, aber man steht nicht sofort im Regen, wenn man aus der Tür geht. Leider ist der Platz ist auch nicht sonderlich eben und ich habe auch nicht gesehen, dass wir vor einer Kuhle stehen. Darum steht jetzt das Wasser sowohl auf, als auch unter der Plane im Vorzelt und der grüne Teppich ist klatschnass. Dazu ist es Herbst und es gibt hier Bäume. Das bedeutet, dass auch reichlich Laub mit im Vorzelt ist. Gefällt mir nicht.
Hier sind ganz viele Camper, die gar nichts vor ihren Wohnwagen oder -mobilen haben. Das ist sicher nicht ganz unvernünftig. Aber mit vier Personen wird es dann im Caravan auch ein wenig eng mit den ganzen Schuhen, die irgendwie untergebracht werden wollen. Was wir beim nächsten Herbsturlaub jedenfalls nicht mehr mitnehmen sind die Liegestühle und bei gemeldetem Regen werde ich auch das Fahrrad im Schuppen lassen. Habe ich nicht einmal benutzt. Vielleicht ist auch die Hälfte der Klamotten ausreichend … das weiß man aber vorher meist nicht. Abspecken ist für das nächste Mal aber auf jeden Fall die Devise (nicht am Bauch, da vielleicht auch – eher bei den mitgenommenen Plünnen).
Nach dem sehr leckeren Essen haben wir angefangen die zweite Staffel „Goliath“ zu schauen, aber nach einer Folge wollte der große Junge tatsächlich schon ins Bett! Dabei war es gerade mal 22 Uhr. Schwimmen und die viele frischen Luft machen wohl müde. Ich habe noch gelesen und mich immer mehr um das Vorzelt gesorgt. Der Wetterbereicht sprach von Unwetterwarnung und ich war heilfroh, kurz vor dem Grillen doch noch die dicken Sturmheringe in den völlig harten Schotterboden gekloppt zu haben. Mit Spanngurten befestigt würde das Foyer jedenfalls nicht wegfliegen. Aber es wurde tatsächlich immer heftiger. Bei jeder Böe sind Alex und ich hoch geschreckt und haben nach draußen geschaut. Aber auch wenn sich die Seitenwand bedrohlich nach innen wölbte, ist doch nichts gerissen oder umgekippt.
Bis Mitternacht haben wir leider kein Auge zugemacht.
24.10.2018 – Mittwoch
Und auch nach Mitternacht sind wir nicht in den Schlaf gekommen. Alex war sogar noch mal draußen und hat ein paar Sachen weggeräumt, die vermeintlich ein Opfer des Sturms hätten werden können. Ich habe mich allerdings nicht angezogen. Bin aber auch nicht zum Schlafen gekommen. Und obwohl die Heizung nachts immer ausgestellt wird, ist mir kein bisschen kalt gewesen. Im Gegenteil! Es wurde zwei Uhr, drei, vier, Ben kam rüber, 5 Uhr … da habe ich dann wohl auch ein bisschen gedöst. Bis dann irgendwann Ben aus seinem Schlaf erwachte und freudig erkannte „Ich habe Geburtstag!“.
Den kleinen Jungen interessierte der Sturm natürlich nicht besonders. Der hat geschlafen wie in Abrahams Schoß, Mama und Papa und der große Bruder passen schon auf – auch wenn letzterer ebenfalls nur einen sehr leichten Schlaf gehabt hatte. Mit müden Augen sind wir aufgestanden und haben den obligatorischen Geburtstagskuchen hervorgezaubert, den Alex zu Hause bereits gebacken hatte. Eine „5“ aus Bens Lieblingskuchen mit Streuseln drauf. Die 5 Kerzen sind fast beim ersten Pusten alle aus gewesen :-) Dazu gab es das erste Geschenk, ein kleines Buch mit der Zahl „5“. Dann haben wir das Bett im „Wohnzimmer“ wieder zu Tisch und Sitzecke umgebaut und Ben hat sein zweites Geschenk bekommen. Er war sehr begeistert von Luke Skywalkers Landspeeder aus Episode IV aus Lego. Tim hat sich dann daran gemacht, seinem kleinen Bruder beim Aufbau zu helfen, während Alex und ich nach draußen gegangen sind und mit dem Abbau begannen.
Den Tisch und die Stühle abgewischt und in den Yeti gepackt, den kleinen Schrank abgebaut und die darauf platzierten Gasgrill- und Kocher im Wohnwagen verstaut. Eine als Regenschutz zur windabgewandten Seite gedachte Zeltwand haben wir abgenommen, den Windschutz unten am Wohnwagen aus den Kederleisten gezogen, den grünen Teppich zusammengedrömmelt und alles in den Trockenraum im Waschhaus gebracht. Der Schaumteppich tropfte richtig :-/ Die Folie haben wir auf dem Boden liegen lassen, da sauen wir uns nicht ganz so ein, wenn wir aus dem Caravan steigen. Danach ist Alex los gezogen und hat schnell noch die am Vortag bestellten Brötchen geholt, während Tim den Frühstückstisch gedeckt hat und ich Kaffee gekocht habe.
Nach dem Essen mit Blick auf den immer noch vom Wind gekräuselten See wurde ein bisschen ausgeruht. Tim hat Ben noch eine Sammelmappe mit Star-Wars-Sammelkarten vermacht und die beiden haben sich die Helden und Raumschiffe angesehen. Derweil habe ich noch versucht eine Pressemeldung zu verschicken, aber inzwischen war mein komplettes LTE-Volumen verbraucht und ich musste dem mobilen Router erstmal 3G aufzwingen. Und dann kam auch schon eine WhatsApp rein, dass die Überraschung vor den Toren des Campingplatzes steht.
Meine Mutter, Tante und Onkel, sowie meine Schwester sind nämlich als Geburtstagsbesuch vorbei gekommen und wurden von Tim abgeholt und zum Wohnwagen geführt. Das hat für ganz schön große Augen gesorgt! :-) Da wir zu acht beim besten Willen nicht in den Nova 545 passten und bei dem Wetter auch das Vorzelt kein angenehmer Ort zum Aufhalten war, sind wir in den vom Campingplatz bereit gestellten „Camper-Raum“ gegangen. Den hatten wir vorher schon ausgekundschaftet und dort findet man neben einem Herd, Kochplatten und Geschirrspülmaschine, Geschirr und Kaffeemaschinen. Sehr cool. Dort haben wir dann Kuchen von uns und Kuchen aus Bad Oeynhausen aufgebaut ein leckeres Geburtstagskaffeeundkuchenessen veranstaltet. Überflüssig zu erwähnen, dass es noch ein paar Geschenke gab!
Leider ist das Wetter nicht besser geworden und der eigentlich angedachte Spaziergang um den Pixhaier Teich musste leider ausfallen. So haben sich die vier Besucher nach nicht ganz drei Stunden wieder auf den Heimweg gemacht – und Nachwuchs 1.0 mitgenommen. Der hatte sich das schon von Anfang an so ausgedacht und wollte nur den halben Urlaub mitmachen. Sehr zum Missfallen von Nachwuchs 2.0! Der ist da gar nicht mit einverstanden und seitdem furchtbar anhänglich. Netterweise hat meine Schwester schon einige unserer Sachen in ihren Yeti gepackt, so dass wir mehr Platz im Kofferraum haben und die restlichen, nassen Vorzeltplanen am Tag der Abreise da einfach rein schmeißen und zu Hause im Carport trocknen. Mal schauen ob das schon morgen am Donnerstag, oder doch wie geplant am Freitag ist.
Zum Abendessen sollte es eine Dose Chilli-Con-Carne geben. Da wir die Gaskocher aber schon verstaut hatten, mussten wir wohl im Wohnwagen den Herd benutzen. Von einer Dose wird’s wohl nicht so doll riechen im Innenraum. Gerade als die Suppe anfing warm zu werden puffte und flatterte es ein wenig aus dem Brenner – Gas alle! Also den CampingGAZ-Brenner wieder raus gekramt und damit weiter gekocht. Mit leerer Gasflasche funktioniert aber auch die Heizung nicht. Vor einer halben Stunde hat die Rezeption dicht gemacht und somit auch die Ausgabe der Leihgasflaschen. Wie gut, dass ich noch drauf gedrängt habe, einen Elektrolüfter einzupacken :-)
25.10.2018 – Donnerstag
Zu dritt haben wir am Vorabend noch beschlossen, dass wir heute in aller Ruhe frühstücken, alles abbauen und dann nach Hause fahren. Die eine Seitenwand aus dem Trockenraum habe ich am Vortag schon zusammen gepackt und auch der Windschutz von unten am Wohnwagen war bereits trocken. Auch der Vorzeltteppich machte eine prima Eindruck. Aber das DWT Foyer und die Bo-Camp Seitenwand waren nass und dreckig. Kam alles in Plastiksäcke und dann in den Kofferraum.
Alex hatte zwischendurch Brötchen geholt und dann haben wir das letzte Mal in diesem Urlaub gegessen und dabei auf den See geschaut. Der Stellplatz war echt schön. Danach wurde alles rüttelfest in die Staukästen verpackt, der Eriba an den Skoda gehängt und schon mal in Fahrtrichtung gezogen. An der Rezeption haben wir noch fix bezahlt und dann waren wir auch schon wieder auf der Piste. Ging schnell rum, der Urlaub. Schade, dass wir ein bisschen Pech mit dem Wetter hatten.
Der Campingplatz Prahljust bei Clausthal-Zellerfeld
Der Platz liegt außerhalb von Clausthal am Pixhaier Teich. Man kommt da problemlos hin und die Einfahrt ist mit einer riesigen Aufstellfläche für sich anmeldende Camper versehen. Eine Platznummerierung gibt es nicht und wir bekamen vom ausnehmend freundlichen Mitarbeiter anhand einer Karte eine Einweisung wo wir wie stehen könnten und dürften. Haben uns dann für einen fast direkt am See gelegenen Platz unterhalb vom roten Waschhaus entschieden. Der Blick ist wirklich klasse.
Die Stellplätze zwischen den Bäumen sind ausreichend groß, der Boden aber arg schief. Wie gut, dass ich endlich mal so einen Auffahrkeil gekauft hatte. Der Mover ist da spielend drauf gefahren. Die Heringe bzw. Stahlnägel musste ich ganz schön malträtieren, um sie mit dem Gummihammer in den Boden zu bekommen. Da scheint mir einiges an Schotter zu liegen. Insgesamt sieht der sehr weiträumige Platz etwas rustikal aus. Da könnten sicher doppelt so viele Wagen stehen, wenn Wiesen ein wenig mehr terrassiert worden wären. So gibt es viele sehr schräge, offenbar selten gemähte, Wiesen zwischen den Reihen für die Wohnwagen.
Die sanitären Anlagen sind wahrscheinlich schon ein paar Jahrzehnte alt, aber ich habe nichts kaputtes entdeckt. Und es war ausnehmend sauber. Das haben wir wirklich schon deutlich anders gesehen. Natürlich tragen die Mitcamper dazu bei und um diese Jahreszeit ist der Platz auch eher leer, aber trotzdem sieht man, ob da geputzt wird, oder nicht. Es gibt getrennte Dusch- und Toilettenbereiche für Damen und Herren, extra Trockenräume, Abspülräume und einen sehr großen Raum, um die Chemietolette zu entsorgen. Alles bestens!
Das kostenlose WLAN wird von Hotsplots betrieben und ist ein Glücksspiel. Falls man eine Verbindung bekommt, ist diese extrem langsam und instabil. Zumindest an unserem Stellplatz. Aber auch näher am Waschhaus oder z.B. im Camperraum konnte ich damit nicht wirklich arbeiten. Leider ist mindestens die O2-Abdeckung auf dem Platz auch sehr bescheiden. Tim hat mit seinem Congstar-Vertrag nicht gemeckert, sich aber auch fast immer an meinen mobilen Router und mein Volumen gehängt. Netztechnisch geht es dort jedenfalls für uns gar nicht. Und das ist wirklich ein sehr dickes Kriterium für mich.
Insgesamt aber ein toller Campingplatz. Vielleicht besuchen wir den doch mal wieder – wenn das Wetter richtig schön angesagt ist!