Critical Mass in Bad Oeynhausen
Am letzten Freitag im Monat findet in vielen Städten eine sogenannten „Critical Mass“ statt. Unter dem Motto „Wir sind Verkehr“ nimmt man als große Gruppe Fahrradfahrer am Straßenverkehr teil. Alles gemäß der Straßenverkehrsordnung und ohne TamTam. Ab 16 Fahrradfahrenden bildet man einen Verband, der dann wie ein Fahrzeug gilt. Man darf dann zu zweit nebeneinander fahren, muss keine benutzungspflichtigen Radwege benutzen und zum Beispiel „am Stück“ eine Ampel passieren. Fährt der erste Radler bei Grün rüber, dürfen die anderen folgen auch wenn die Ampel inzwischen auf rot umspringt. Ein LKW teilt sich ja auch nicht mitten auf der Kreuzung.
Es hat bei dieser ersten Critcal Mass in Bad Oeynhausen nicht geklappt, 16 Zweiräder auf die Straße zu bringen. Aber immerhin 11 Teilnehmer trafen sich bei kühler aber immerhin trockener Witterung am ZOB in Oeynhausen. Nach kurzem Hallo fuhren wir einfach mal los. Schön hintereinander die Bahnhofstraße hoch, die Weserstraße Richtung Oberbecksen, um dann nach links in die Hüffe abzubiegen. Der Fahrradstraße folgten wir bis zur Hermann-Löns-Straße, welche wir dann links auf den Alten Rehmer Weg verließen. Diesem folgten wir bis zur Mindener Straße in Höhe Ford Meyer, querten die Mindener und bogen nach rechts auf die Eidinghausener ab. Bis zum Kreisel in Eidinghausen befuhren wir den katastrophalen benutzungspflichtigen Radweg, drehten 2 oder 3 Runden im Kreisel und verließen diesen auf die Kirchbreite. Dann bis zur Ringstraße, dort durch den Kreisel, die Werster Straße und durch den Siel zurück in die Innenstadt.
In der Druckerei haben wir dann noch ein wenig die Flüssigkeitsvorräte aufgefüllt. Dabei habe ich auch Zahlen aus Minden zur dortigen Critical Mass erhalten. Sechsundzwanzig RadlerInnen waren dort unterwegs. Angesichts der Größe Mindens und der doch deutlich breiten Bewerbung der Tour dort, finde ich 11 in Oeynhausen schon ganz beachtlich :-) Mal sehen, ob am nächsten letzten Freitag auch Radler unterwegs sind …
>>Ab 16 Fahrradfahrenden bildet man einen Verband, der dann wie ein Fahrzeug gilt. Man darf dann zu zweit nebeneinander fahren, muss keine benutzungspflichtigen Radwege benutzen und zum Beispiel “am Stück” eine Ampel passieren. Fährt der erste Radler bei Grün rüber, dürfen die anderen folgen auch wenn die Ampel inzwischen auf rot umspringt.<<
Das war mir so garnicht bekannt. Finde ich unter den heute auf den Straßen herrschenden Bedingungen auch nicht ganz ungefährlich!
Bei den o.g. Regeln sollte durch die Medien eigentlich viel mehr Information bezüglich Verkehrsregeln, vor allem was Radfahrer betrifft gestreut werden.
Ich weiß, ich weiß, Unwissenheit schütz vor Strafe nicht.
Aber wenn ich als Autofahrer an einer grünen Ampel warten müsste weil eine Gruppe Radfahrer bei Rot eine Ampel passiert, nur weil der erste Radler noch Grün hatte, würde ich mich vermutlich auch mächtig ärgern und das Vorurteil gegenüber sog. "Rüpelradlern" kräftig schüren.
Auch dass Radler im Verband mit mehr als 16 Teilnehmern nebeneinander fahren dürfen war mir unbekannt. Ich lerne immer noch dazu.
Obwohl ich so ein Verhalten seitens der Radfahrer leichtsinnig finde, auch wenn sie es laut der St.V. O. dürfen.
Auf dem von Dir gezeigten Foto geht es schon mit einem Radfahrer ziemlich eng zu!
Asche auf mein Haupt, jetzt weiß ich es besser.
Straßenverkehr funktioniert nur in Verbindung mit gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme. Auch wenn es manchmal schwer fällt! :o)
Beste Grüße
Martin
Nun, das ist nicht gefährlicher als alles andere im Leben auch. Warum sollte es gefährlich sein, zu zweit nebeneinander zu fahren? Da passiert nichts. Es passiert nur etwas, wenn andere (in diesem Fall die motorisierten Verkehrsteilnehmer) sich nicht an die Regeln halten und überholen, wo es nicht erlaubt ist. Nicht erlaubt ist es übrigens auch dort, wo es ohne die Einhaltung von Sicherheitsabständen nicht möglich ist. So wie in dem Bild. Dort ist es mitnichten zu eng für Radfahrer auf der Fahrbahn. Es ist zu eng für dämliche Autofahrer, die nicht warten können, keine Rücksicht nehmen und trotz Gegenverkehr mit viel zu geringem Abstand überholen.
Tatsächlich machten die meisten meiner Mitfahrer aber wirklich etwas falsch. So auch im Bild. Sie fuhren viel zu weit rechts. Wenn man so fährt, ist man selbst Schuld, sollte ein Autofahrer zu dicht überholen, man lädt ihn ja geradezu ein!
Das mit dem Verband ist Gewöhnungssache. Wird ja bei jeder anderen Kolonne auch so gemacht. Jeder der beim Bund war, sollte das wissen. Und Sattelzüge hängen auch nicht den Hänger ab, wenn die Ampel auf rot umspringt, sobald die Zugmaschine die Ampel passiert hat. Warum sollte ich mich da als Autofahrer aufregen? Verbände kommen höchst selten vor und schon lange nicht in einer Größe, die einen Autofahrer zeitlich einschränken.
Insofern sind Deine Eindrücke sehr autofahrerlastig geprägt ;-) Es ist alles viel einfacher und sicherer, als man gemeinhin annimmt. Man muss es nur mal machen!
Und jetzt kommt die große Überraschung: Die gleichen Regeln gelten sogar für Fußgänger in einem geschlossen Verband. ;)