Panasonic PT AE 100E

Endlich ist es soweit: Der Fernseher bekommt einen großen Bruder in Gestalt eines Projektors! Vor dem Kauf stand selbstredend eine langwierige Entscheidungsphase. In dieser Zeit habe ich sehr viele Geräte angesehen und getestet. Nicht zuletzt da ich zeitgleich auch im Büro zwei Beamer kaufen sollte, fiel dies recht leicht ;-)

Da ich an einen Projektor allerdings andere Anforderungen stelle, als sie im Büro auftreten, konnte ich hierbei nur nach der Schärfe, der Auflösung und dem Preis linsen … das zweitwichtigste Kriterium, welches schlußendlich den Ausschlag zugunsten des Panasonic PT AE 100 gab war nämlich das echte 16:9 Display. Die meisten Datenbeamer verkraften selbstredend auch S-Video und RGB Signale zusätzlich zum VGA Eingang – genau wie der Panasonic auch – haben aber „nur“ ein 4:3 Display wie man es vom Monitor oder Fernseher her kennt. Halt nur Dimensionen größer ;-)

Da man ja zu Hause wohl hauptsächlich DVDs/Laserdiscs schauen wird (und vielleicht mal einen Film im Fernsehen) ist ein Projektor, welcher von Haus aus dieses Breitwandformat bietet nicht schlecht. Ansonsten „verschenkt“ man oben und unten wervolle Pixel. Jeder kennt sicher die schwarzen Balken beim Fernsehen … genauso ist das auch bei 4:3 Beamern. Hier hat der Panasonic ganz klar die Nase vorn.

Da dies nun das zweitwichtigste Kriterium war, interessiert nun sicher nicht wenige das wichtigste Entscheidungsmerkmal!? Und das ist der Preis. Der Panasonic ist einfach unschlagbar günstig. Unverbindliche Preisempfehlung für das Gerät ist zur Zeit 2.200 Euro. Nach ein paar Tagen war der örtliche Elektonikgroßmarkt schon auf 1.800 Euro runter und bezahlt habe ich schlußendlich 1.500 Euro – allerdings bei einem Versandhandel. Da kommt einfach kein anderes Gerät mit.

Dabei ist es nicht billig, sondern preiswert! Das mit 858 x 484 Pixel aufgrund der 16:9 Optik recht ungewöhnlich ausgestattete LCD-Panel taugt bei Präsentationen über den PC natürlich nur für echtes VGA, höhere Auflösungen werden akzeptabel umgerechnet. Auch sind die 700 ANSI-Lumen Lichtleistung für einen geschäftsmäßigen Einsatz nicht ausreichend. Aber das wird auch nicht die Domäne des Panasonic sein. Sein Einsatzgebiet ist das Heimkino und hier kann er mit einer hervorragenden Schärfe sowohl über den normalen FBAS (Cinch) Eingang als auch über den S-Video Eingang glänzen. Letzterer liefert natürlich ein nochmals ruhigeres und schärferes Bild. Den RGB Eingang habe ich bis dato noch nicht ausprobiert.

700 Lumen hört sich bei den allerorten bei aktuellen Beamern genannten 2.000 und mehr Lumen natürlich mickrig an, aber es gilt zu bedenken, daß man einen Film zumeist gemütlich abends guckt! Warum ist es wohl im Kino dunkel? Ist der Raum also abgedunkelt, dann stimmen Helligkeit und Kontrast auch wieder. Selsbt im Dämmerlicht kann man bequem gucken, muß dann aber bei dunklen Stellen im Film Abstriche machen. Auch mag ein Beamer keine Lichteinstrahlungen anderer Quellen auf der Leinwand. Selbst die reduzierte Lampenleistung im Sparmodus, welche die maximale Lampenbetriebsdauer von 2.000 auf 5.000 Stunden verlängert, reicht für den Filmgenuß völlig aus. Ich betreibe das Gerät ausschließlich auf „Sparflamme“.

Ansonsten sind alle technischen Gimmicks an Bord, die man sich vorstellen kann. Eine digitale Lupe vergrößert Bildausschnitte und läßt sich stufenlos zoomen und über das Bild verschieben. Man kann Standbilder paralell zum weiterlaufenden Film einfrieren oder das komplette Bild stoppen. Eine Shutterfunktion zum „schwarz“ schalten des Displays ist ebenfalls implementiert. Weiterhin kann man per digitaler Trapezkorrektur das Bild wieder gerade ziehen, falls der Beamer mal nicht ganz gerade auf die Leinwand strahlt. Kein selbstverständliches Feature! Zomm und Scharfstellung werden manuell direkt am Gerät vorgenommen. Das NTSC-Format wird genau wie PAL wiedergegeben, „pumpt“ aber leider ein wenig.

Über den eingebauten Lautsprecher decken wir mal den Mantel des Schweigens … genauso wie über das Lüftergeräusch. Erster taugt wirklich nur für den absoluten Notfall und letzteres stört den Filmgenuß nicht im geringsten. Bei normaler Filmlautstärke hat man das 30 Dezibel Rauschen schnell überhört.

Das Gerät ist mit knapp unter 3 Kilogramm sehr portabel. Da ist die mitgelieferte Tasche nur nützlich, wenngleich sie sich ein wenig labberig anfühlt. Trotzdem habe ich den Projektor mit einer selbstgebauten Halterung unter der Decke montiert. Knapp 2,7 Meter Abstand reichen für ein ungefähr 2,25 Meter breites Bild. Da sieht man bei einem Blickabstand von 3,5 bis 4 Meter nichts mehr von einzelnen Pixeln auf der glatten, weißen Wand. Und außerdem sieht der kleine silber/chromfarbene Kasten unter der Decke auch im ausgeschalteten Zustand schnuckelig aus.

Ich habe den Kauf vor knapp 2 Monaten auf keinen Fall bereut und seitdem schon etliche Stunden in meinem Pantoffelkino verbracht. Schade für die Kinos der Umgebung! ;-)

Über

Ich schreibe hier über Fahrrad(politik), Politik an sich, Technik, unsere Familie und alles was mich sonst so bewegt.

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